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Hermann Grauerholz

Als ich Herman Grauerholz das erste Mal traf, wurde ich von einem schüchternen älteren Herrn an der Tür empfangen. Beim Eintreten sah ich noch eine Frauensiloutte an der Küchentür am Ende des Ganges um die Ecke blinzeln. Ich war beeindruckt von so viel Schüchternheit.

Grauerholz bat mich in sein Wohnzimmer und zeigte mir seine Arbeit. Auf einer Chaiselongue lagen Berge von Manuskripten, alle unveröffentlicht höhnte er. Ich war durcheinander. Spöttisch, neben schüchtern…was würde mich noch erwarten.

Dann bat er mich an eine Schrankwand, rückte einen Stuhl auf die andere Seite der Lade, die er hinunterließ (diese berühmten Schrankwände der 60ger, 70ger Jahre in denen sich immer eine Minibar befand), setzte sich auf den gegenüberstehenden Stuhl, nahm eine Whiskey Flasche aus dem Regal, zwei Glaeser und schenkte großzügig ein. All das machte er sehr souverän…außer das ich das schmutzige gebrauchte Glas bekam.

Dann prostete er mir zu mit dem Satz: „Wenn Sie den getrunken haben, können Sie meine Tänze ohne Probleme aufführen…“